„Der Besuch der alten Dame“ (1994)
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Die Vorgeschichte:
Unsere Vorgeschichte beginnt im Jahre 1910, wo sich Klara Wäscher, blutjung und bildschön, in den zwanzigjährigen Alfred Ill verliebt und von ihm schwanger wird. Alfred Ill bestreitet jedoch, der Vater des Kindes zu sein, und die Sache geht vor Gericht. Ill kommt durch bestochene Zeugen unbescholten davon und Klara Wäscher verläßt hochschwanger den Ort, wo man sie erniedrigt hat. Das uneheliche Kind stirbt ein Jahr später an den Folgen einer Gehirnentzündung, und Klara wird in einem Freudenhaus zu einer Dirne. Sie lernt den Milliardär Zachanassian kennen und heiratet ihn. Als sie nach dem Tod ihres Mannes in den Besitz des Milliardenvermögens kommt, kann sie nun verwirklichen, was sie einst beim Auszug aus Güllen geschworen hat: Noch einmal zurückzukehren, um das Unrecht wieder gut zu machen, das man ihr angetan hat. Und hier beginnt nun unser Stück – mit dem Besuch der alten Dame in Güllen…
Das Stück:
In Güllen, das wirtschaftlich ruiniert ist, bereitet man sich feierlich auf den Besuch der Milliardärin Claire Zachanassian vor, denn man erhofft sich durch ihren Jugendfreund Alfred Ill und seiner wirkungsvollen Fürsprache so manches Gute für die Finanzlage des Gemeinwesens. Als die Erwartete eintrifft, bringt sie ein ganzes Gefolge mit und zieht in Güllen ein. Bei einem abendlichen Festbankett zu Ehren der Milliardärin, erklärt Claire, warum sie nach Güllen zurückgekehrt ist: Sie bietet der Stadt eine Milliarde und will sich dafür die Gerechtigkeit kaufen – und zwar muß jemand Alfred Ill töten. Der Bürgermeister und alle Güllener lehnen dieses Angebot ab, denn Ill ist einer ihrer beliebtesten Bürger. Doch die Bürger von Güllen beginnen, sich immer mehr zu verschulden. Ill fängt an, in Panik zu geraten, denn er denkt die Güllener beginnen, das Mordgeld auszugeben, was sie sich erst noch verdienen müssen. Nach der immer größer werdenden Verschuldung der Güllener rät der Pfarrer Ill, daß er verschwinden soll, so schnell wie möglich. Sein Versuch nach Australien auszuwandern, scheitert, denn die Güllener versperren ihm den Weg, als er den Zug besteigen will. Als die Not immer größer wird, versucht der Lehrer und der Pfarrer mit Claire zu reden, doch hier erfahren sie, daß das Elend von Güllen ganz bewußt von der Milliardärin herbeigeführt wurde, indem sie Güllen nach und nach aufgekauft und wirtschaftlich lahmgelegt hat. Ohne Mord gibt es also keinen wirtschaftlichen Aufschwung Güllens… Ob Ill versucht, aus dieser Sache wieder rauszukommen, und wie sich die Güllener letztendlich entscheiden, Armut oder Mord, soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden…
Mitwirkende
Die Besucher: | gespielt von : |
Claire Zachanassian | Petra Krämer |
Ihr Gatte | Jürgen Herf |
Der Butler | Sandra Ripper |
Die kaugummikauenden Monstren | Frank Bosselmann, Christian Fischer |
Die blinden Eunuchen | Andrea Müller, Christiane Wamser |
Die Besuchten: | gespielt von : |
Ill | Sven Lang |
Seine Frau | Sabine Semm |
Seine Tochter | Sonja Schäfer |
Sein Sohn | Monty Mangold |
Der Bürgermeister | Michael Skwirblies |
Der Pfarrer | Yvonne Lehmpfuhl |
Der Lehrer | Andreas v. d. Heyden |
Der Arzt | Sonja Scheerer |
Der Polizist | Vitor Pereira Torres |
Der Maler | Monty Mangold |
Der Turner | Johannes Jakob |
Vier Bürger | Andreas Göbel, Andreas Musielak, Christoph Krohn, Sonja Schäfer/Carolin Meseth |
Zwei Frauen | Carolin Meseth Silke Stoklossa |
Zwei Enkelkinder | Nicola Reinitzer Stefanie Richter |
Sonstige: | |
Der Zugschaffner | Alexander Weng |
Der Pfändungsbeamte | Marcus Hütter |
Die Presse | Nadine Meyer, Alexander Weng |
Inszenierung: | Elisabeth Stoklossa, Gabriela Reinitzer |
Bühnenbild: | Manfred Brückmann, Elisabeth Stoklossa, Jörg Böttcher, Oezlem Oezgen, Uli Petersohn, Schüler/innen der Tischlerklasse mit Frau Corinna Lau, Hoiko Trenkler und Schüler/innen der Malerklasse |
Maske: | Schüler/innen der Friseurklassen mit Frau Antje Karch |
Beleuchtung / Technik: | Yves Fauser, Ulf Doerken, Björn Kaiser |
Souffleuse: | Jessica Huther |
Musikalische Gestaltung: | Peter Lehmler, Frank Manus |