„Astoria“ (1999)
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Zwei Landstreicher – Hupka und Pistoletti – überlegen, wo sie überwintern werden. Während Pisto die Entziehungsanstalt vorzieht, entscheidet sich Hupka für das Gefängnis, weil es ihm luxuriöser erscheint. Doch der aus dem Nichts auftauchende Gendarm tut Hupka trotz seines provokativen Benehmens nicht den Gefallen, ihn zu verhaften. So sieht sich dieser gezwungen, eine neue Möglichkeit zu ersinnen und erfindet eine imaginäre Grenzlinie, nach deren Beseitigung (illegale Grenzübertritte?) das Reich der Märchen begänne.
Und so phantasiert er, wie es wäre, wenn die vielzitierte reiche amerikanische Lady plötzlich auftauchte, um ihn aus seinem Elend zu befreien. Zu seiner Überraschung erscheint sie tatsächlich. Und weil sie gerade in Mitteleuropa unterwegs war, um einen kleinen Staat als Geschenk für ihren Mann, einen ehemaligen Außenminister, zu erstehen, bietet Hupka, seine Chance witternd, sich kurzerhand als ersten Staatsbürger an. Dieser „deal“ zieht in der Folge weitere nötige Anpassungen nach sich: Hupka erfindet den Staat „Astoria“, wird dessen Staatssekretär. Als schließlich der geographisch nichtexistente Staat mit Null-Arbeitslosigkeit, keinen Krankheiten oder Drogenproblemen, Ausbildungsplätzen für alle Jugendlichen und anderen wünschenswerten Dingen prahlt, kann man sich der Einreiseanträge nicht mehr erwehren. Grund genug für den Legationsrat, die Antragsteller (siehe Ausländerbehörde!) trickreich abzuwimmeln.
Schließlich wächst Hupka das Lügengebäude über den Kopf. Doch beim Versuch, die Seifenblasen platzen zu lassen, erkennt er, dass sich das ganze Werk verselbständigt hat. Das erfundene Staatswesen bekommt durch den Einsatz von Gewalt realistischere Züge, als es dem Staatssekretär lieb ist. Der Versuch, die Menschen von der Wahrheit zu überzeugen, scheitert, weil sie lieber ihren unrealistischen Wünschen anhängen als dass sie die Traurige Wahrheit akzeptieren mögen. Schließlich gibt es für Hupka nur eine Lösung: sich seinerseits den Unbilden der rauhen Wirklichkeit auszusetzen und – hier schließt sich der Kreis – als Landstreicher mit seinen Kameraden weiter durch’s Land zu ziehen.
Mitwirkende
Besetzungsliste: | |
Hupka | Marco Bahn |
Pistoletti | Patrick Heinig |
Gendarm | Benjamin Siekmann |
Gräfin Gwendolyn | Sina Neumann |
Graf Luitpold | Sebastian Münz |
James, der Butler | Georg Kaffenberger |
Fürstin von Greifenklau | Julia Reinhold |
Großfürstin Anastasia | Olivia Gößler |
Axel Cäsar Klinger | Fabian Noth |
Udo Lindenzwerg | Peter Wörner |
Bedienung | Isabell Hübscher |
Lichtkassiererin | Meike Boßerhoff |
Paul | Nikolas Popiol |
Hortensia | Meike Hirsch |
Rosa | Stephanie Handschmann |
Zuhälter, Bräutigam | Marcel Neumann |
Partei Nr. 23687 | Meike Boßerhoff |
Journalist | Kalman Hetser |
Sekretärin | Annika Raiss |
Ein Mann mit Sammelbüchse | Andreas Achilles |
Prof. Graschewski | Florian Jung |
Leutsprecher | Peter Schindler |
Stimmen u. Parteien im Passamt | Bühnenbauer |
Alle, die noch nicht erwähnt wurden | |
Souffleur/in | Katrin Schlegelmilch, Jennifer Schmidt |
Regieassistenz | Meike Hirsch, Heike Kircher |
Technik/Video | Andy Huther, Thorsten Knecht, Thorsten Krell, Christian Radde, Renee Funk, Steen Martins Pereira, Patrick Schubert, Andreas Steinlein |
Bühnenbild | Andreas Achilles, Bojan Basara, Christian Catta, Lari Eiden, Florian Jung, Alexander Kern, Thomas Leonhard, Holger Meixner, Marcel Neumann, Fabian Noth, Benjamin Siekmann, Matthias Schledt |
Maske & Kostüme | Nadine Binai, Meike Brücher, Sabrina Franke, Julia Golub, Nina Lajos, Katharina Lochbaum, Karin Miebach, Nicole Reinhold, Mira Reitzel, Chantal Reuter |
Gestaltung | Ingmar Beck, Dominik Diettrich, Benjamin Dönigus, Simone Göckes, Stefanie Heil, Pasqual Simon, Alexander Herbrik, Tanja Löhr, Claudia Pommer, Sabrina Schweikardt, Matthias Wanitschek |
Band | Kai Angermeier, Marcus Baldau, Florian Becker, Meike Boßerhoff, Angelika Ellermann, Stephanie Handschmann, Volker Kreibig, Daniel Oberbeck, Verena Rohmann, Frederike Scheel, Olivia Gößler, Manuel Weis |